Dienstag, 29. März 2011

gesund in den frühling: spinatsalat mit linsen und speck






Ich hatte Computerverbot. Kochverbot, Fotografierverbot, Kochbuchstöberverbot und Schreibverbot. Also absolutes Arbeitsverbot. Dafür hatte ich andere Dinge zu erledigen. Ich hatte ein Schlaf-Gebot, Gut-Essen-Gebot, Spaziergeh-Gebot und Ruhe-Gebot. Denn ich war auf Kur geschickt worden. Von meinem Mann. Zu meinen Elten. Mit Kind.

Das hört sich soweit ja nicht schlecht an. Jetzt kommt das Aber: Nach einer ekeligen Erkältung wurde ich noch scheußlicher krank: Tubenkatarrh mit Paukenerguss und Mittelohrenzündung. Hört sich widerlich an und ist es auch. Lieber eine Geburt, eine Magen-Darm-Infekt und Zahnschmerzen - zusammen - als die letzten 10 Tage!

Aber das ist jetzt vorbei. Was die Genesung allerdings noch vorantreiben würde, wäre so ein Frühling mit allem Drum und Dran. Mit Blühen und mit Ohne-Wintermantel und mit Ohne-Schal, mit Sonne, mit Draußen-Sitzen-Können. Einfach das ganze Programm.

Aber ich will ja jetzt nicht gierig werden. Eigentlich bin ich ja schon froh, dass die Sonne scheint und die Bäume blühen. Und der Salat paßt auch hervorragend zu diesem etwas indifferenten Frühlingswetter: Ein bißchen junger Frühlings-Baby-Spinat und ein bißchen wärmende Linsen mit Speck. Da wird man gleich viel schneller gesund und ich geh mich jetzt noch was schonen.


Ach, noch etwas zu dem Thema Linsen:
Linsen sind leicht verdaulich und haben einen sehr hohen Eiweißanteil, wodurch sie eine wichtige Rolle bei vegetarischer Ernährung sind. Vitamin B hat einen guten Effekt auf Nerven- und Gehirnzellen, außerdem sind sie arm an Fett. Entgegen der üblichen Meinung müssen sie vor dem Kochen nicht eingeweicht werden.

Braune Linsen oder Tellerlinsen: häufig in Deutschland verwendet.
Gelbe und rote Linsen: meist aus Indien, sehr gut verträglich, zerfallen beim Kochen zu Mus, nach 10-20 Minuten gar.
Berglinsen: rötlich-braune Linsen aus der Türkei, besitzen ein würziges, nussiges Aroma und haben eine feste Konsistenz. Gut für Eintöpfe.
Puy-Linsen: Diese nussigen Linsen mit fester Konsistenz kommen ursprünglich aus der französischen Region Puy de Dôme.
Belugalinsen: Diese kleinen feinen Linsen aus Kanada sind nach 20 Minuten gar und behalten ebenso eine feste Konsistenz. Sie erinnern an Kaviar, daher ihr Name.

Montag, 21. März 2011

lovely food package maniac oder salat mit gebackenen weichkäse und himbeercoulis







Manchmal (!) ist die deutsche Sprache unsexy: Lebensmittelverpackungen. Wer hat sich das nur ausgedacht? Das ist doch nicht schön. So plump. 8 Silben und dabei 8 Vokale auf 16 Konsonanten. Das kann einfach nicht gut sein. Das englische Wort food package hingegen klingt da schon wesentlich weicher.

Nun, um auf den Punkt zu kommen: Ich liebe schöne Verpackungen – für Lebensmittel. Ja, richtig gelesen. Wenn ich z.B. einen Stadturlaub mache, gehe ich wahnsinnig gerne in schöne Supermärkte. Da könnte ich Stunden verbringen. Wie auch auf der Website lovelyfoodpackage. Dort findet man die schönsten Verpackungsdesigns aus der ganzen Welt... Ach, sieh mal einer an. Da entkommt mir aus dem Geschreibe ein doch ganz annehmbares Wort für Lebensmittelverpackungen: Verpackungsdesign. Sicher, kein neues Wort. Und nicht ganz deutsch. Aber damit kann ich leben.

Nun habe ich bei Alnatura – da gehe ich übrigens wahnsinnig gerne einkaufen – diese hübschen kleinen Weichkäsetaler entdeckt und gleich mitgenommen. Und vorher bezahlt. Wobei ich der Kassiererin nicht ganz folgen konnte, denn ich war in Gedanken schon beim Salat und bei dem Mohn und dem Sesam und den Himbeeren...

Und wo ich jetzt schon dabei bin, beim Niederschreiben dieser wunderbaren Zutaten: ich mag sie – die deutsche Sprache. Sehr sogar. Und damit Ihr seht wie sehr ich mit ihr im Reinen bin, ein paar ausgewählte wunderschön klingende deutsche Obst-, Gemüse-, und Gewürz-, und Kräuternamen: buttermilch, zitrone, lauch, rosmarin, mandarine, vanille, rhabarber, mohn, pflaume, mirabelle, zimt, koriander, waldmeister, pampelmuse, sesam, rahm, bauernbrot, brunnenkresse und und und

Freitag, 18. März 2011

wunderschöne deutschsprachige foodblogs




Ich nehme jetzt einfach mal an, dass, sagen wir mal, viele Foodblogger mit einem oder beiden Augen auf amerikanische oder australische Foodbloggs schielen, um zu sehen, was die denn so kochen, fotografieren und schreiben. Tue ich auch. Ist einfach immer wieder schön. Aber: Es gibt auch wunderschöne deutschsprachige Foodblogs. Wirklich. Und ein paar davon möchte ich gerne heute hier vorstellen. Erst kürzlich habe ich sie entdeckt, was nicht heißt, dass nicht andere sie schon kennen, denn einige schreiben schon etwas länger und das sehr erfolgreich:

Cucina Piccina: Namentlich das italienische Pendant zu meinem französischen Blognamen, bloggt seit März 2010 über Rezepte, Restaurant-und Cafétipps in München, Leipzig, Hamburg, Berlin und Kochbücher. Sophie kocht und fotografiert in einer 5qm kleinen Küche, sammelt Kochbücher, verbringt ihre Zeit auf Wochenmärkten (eine Seelenverwandte) und liebt Beeren, Spargel und vor allem Mangos. Die liebevoll geschriebenen Geschichten zu den Rezepten machen Lust auf mehr. Unbedingt vorbeischauen!  



Foto e fornelli: Alex ist wohl die erfahrenste Foodbloggerin in dieser kleinen feinen Gruppe. Seit Mai 2008 schreibt die gebürtige Römerin ihren Blog auf italienisch und deutsch. Fotos am Herd – so der deutsche Titel des Blogs - berichtet neben den Kocherfahrungen über Märkte und ist auch sonst viel unterwegs - natürlich in Italien aber auch in ihrer Wahlheimat Deutschland, wo sie jetzt seit 19 Jahren lebt. Ihre köstlichen Foodfotos laden ein ihre Rezepte zu probieren. Das Ganze, ein Genuß!

  

Ohhhmhhh: Ist zwar kein reiner Foodblog, dafür schreibt Steffi seit August 2009 eine Menge schöner Post über Design, Selbstgemachtes, Shoppingtipps rund um die Welt (weil sie als Journalistin einfach viel rumkommt), Onlineshops und natürlich über köstliche Rezepte. Für Filmeliebhaber gibt's ein schönes Zuckerl: eine sich im Wachstum befindende Liste schöner Filme für Foodlover. Außerdem schreibt immer freitäglich das nette Fräulein Hartmann – Gastbloggerin auf Ohhhmhhh - über ihre Cupcakes. Laßt Euch inspirieren!

  

Paules kitchen: Paule ist seit 2009 im Internet mit ihrem Foodblog unterwegs. Die Luxemburgerin kann ein umfangreiches, fantasievolles und spannendes Rezeptarchiv vorweisen, z.B. Hokkaido-Milchbrot, süße Annas mit Minzucker, Champagner-Fondue, Maronenrisotto mit Salbei und Blauschimmelkäse, Kürbiseis mit Kürbiskernkrokant oder Kohlrabisuppe mit Erbsen-Cashew-Pesto. Hier finden sich auch Gerichte aus der luxemburgischen Küche und Leckeres zum Verschenken. Gudden Appetitt aus Lëtzebourg!



Pi mal butter: Seitdem Simone bloggt hat sie Gleichgesinnte gefunden, die genauso vernarrt ins Kochen, aus Essen, auf Kochbücher- und blogs und Restaurants sind wie sie. Und bloggen tut sie gerne und ausgiebig. Seit dem Januar 2011 hat sie 37 Posts veröffentlicht. Alle Achtung! Die Rezepte können sich sehen lassen und auch die Fotos, obwohl Simone - wie siehst selbst sagt - ein Fotoanfänger ist. Nun ja das wird sich schnell ändern – sag ich. Interessant sind auch die Links zu Gentechnik und Etikettenschwindel. Informiert Euch, kocht, fotografiert und genießt!






Freitag, 11. März 2011

semmelknödel mit pilzrahmsauce für designsponge






Unter Design- und Interior-Bloggern - vor allem in Amerika - wohlbekannt ist Designsponge für die tägliche Inspiration zu dem Thema Interiordesign. Von Wohnreportagen und Designtrends über Shoppingtipps, Tipps für Städtreisende bis zu Essensrezepten und Foodfotos hervorragender Foodblogger und Fotografen bietet dieser Blog eine große Vielfalt, der nicht umsonst seit seinem Star 2004 mittlerweile 105.000 Abo-Leser angezogen hat.

Daher freue ich mich natürlich sehr als Foodfotografin-und bloggerin mit einem meiner Lieblingsrezepte auf Designsponge in der Freitags-Serie „In the kitchen with“ vorgestellt zu werden. Vielen herzlichen Dank an Kristina und Designsponge!

Schaut einfach mal vorbei! Die komplette Fotostrecke mit dem Rezept findet sich hier.

Montag, 7. März 2011

épi - boulangerie und patisserie









Es eröffnen immer wieder neue schöne Lokale, Bars, Cafés, Feinkostläden und Restaurants in Köln – coole, hippe, gemütliche, funktionale, exquisite, stylishe, bürgerliche, ausgefallene u.a. Deshalb soll dieser Blog nicht nur über das Geschehen in meiner kleinen Küche und von meinem Fotostudio, sondern auch von neuen oder bereits etablierten Hotspots in Köln berichten. Keineswegs möchte ich hier als Restaurant - oder Gastronomiekritiker erscheinen, noch möchte ich es in der Zukunft werden. Dies ist eine subjektive Auswahl meiner persönlichen Number Ones.

Heute stelle ich meine liebste Bäckerei mit Café im Agnesviertel vor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine x-beliebige Kölner Kaffeebud mit Kaffee aus dem Pappbecher. Hier wurde einem Bäckerei-Café-Bistro-Konzept französisches Flair eingehaucht.

Ich kann hier Frankreichurlaub machen - mitten in Köln. Épi, die charmante Boulangerie und Patisserie gibt es schon seit Oktober 2008 und eröffnet bald eine zweite Filiale in Rodenkirchen. Hier bekommt man exquisite Backwaren aus französischen Mehl und kleine süße und pikante Köstlichkeiten zum Mitnehmen oder im Café vom wirklich zuvorkommenden freundlichen Personal serviert.

Geführt wird diese hübsche Bäckerei von Heinz Peter Otten, gelernter Bäckereimeister, und seiner Frau, Natalie Otten, die für Management und Realisation zuständig ist.

Entscheidend für mich dort hinzugehen ist nicht nur die Qualität, sondern eben auch die Präsentation der Ware, die schlicht und doch zu stilvoll und liebevoll ist. Die einzige Bäckereien, die bei mir die Sinne so anregen sind noch das Bastians, in Köln, z.B. Düsseldorf und Salzburg und das Le pain quotidien (ein Ableger des Brüsseler Backstube-Bistro-Konzepts, in Düsseldorf, z.B. Frankfurt und München.

Die großen Tische, die an Gemeinschaftstische in französischen oder auch belgischen Bistros erinnern, sind vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich allerdings mag das Zusammensitzen mit fremden Menschen, es gibt dem Leben in einer großen Stadt einen Teil von Gemeinschaft zurück. Ein nettes „Hallo“ bei einem Café au lait und einem Crossaint oder Briochette entführt mich kurz aus dem Alltag, vor allem wenn auch noch die Sonne scheint!

Als ich das erste Mal daran vorbeiging – ich ging dann wieder zurück und hinein – fielen mir die Körbe mit Baguettes, Bateaus und Gouttes im Fenster und die großen aufeinandergestapelten Landbrote in den Regalen auf, hinzu kam die wunderschöne Einrichtung mit schwarz-weiß gefliestem Boden und granitgefasster Theke, wo weitere Köstlichkeiten auslagen.

Die Brote sind handgemacht und werden daher beim Kauf abgewogen. Man merkt dabei wie viel Wert hier auf das Produkt gelegt, daß eben nicht nur reines Produkt, sondern vielmehr Genuß- und Lebensmittel ist. Das hat seine Preis. Und den bin ich bereit zu zahlen. Ich muß ja nicht gleich drei Tüten Brötchen und zwei Laibe Brot kaufen. Mir geht’s ja hier um den Genuß.

Und deshalb gehe ich aus dem Laden, gedanklich in Frankreich, mit drei Croissants und zwei Briochette noisette und denke an brioche au sucre, bateau feta peperoni, petit rustiques herbes, macarons, pain au chocolate, eclaires, tartellettes aux citrons, limonade au mandarine, paris und sonnenschein: La vie c'est beau!